„Wer sein Immobilienportfolio nachhaltiger gestalten möchte, muss sich vor allem dem Bestand widmen.“
Auch in unserem Portfolio gibt es einige ältere Objekte mit einem katastrophalen CO2-Fußabdruck. Diese gilt es zuerst anzugehen. Durch sinnvolle Sanierungsmaßnahmen kann man hier viel bewirken. In diesem Beitrag möchte ich darüber berichten, wie wir ein Objekt in Berlin-Lankwitz in Bezug auf Energievierbauch und -effizienz auf ein ganz neues Level heben möchten.
Amir El Zorkany,
Technischer Asset Manager bei der
PSD Bank Berlin-Brandenburg
Arbeitet man an Neubauprojekten, kann man sich in Bezug auf Nachhaltigkeit austoben. Schwieriger ist es beim Bestand. Dennoch kann man hier mit sinnvollen Maßnahmen einiges erreichen. Mit einem jährlichen Endenergieverbauch von 111,5 kwH pro Quadratmeter ist besagte Immobilie mit dem Baujahr 1967 in Bezug auf Nachhaltigkeit unter den Schlusslichtern unseres Portfolios. Das soll sich jetzt ändern.
Das Objekt besteht aus zwei Gebäudeteilen mit insgesamt 38 Wohneinheiten.
Wärme wird von einer Ölheizung aus dem Jahre 1999 erzeugt. Die Fassade hat eine Dämmung von gerade einmal 6 cm mit Holz-Verbund-Fenstern. Kaum verwunderlich, dass die Immobilie momentan die Energieklasse D hat.
Das Gute daran: Viele Stellschrauben, an denen man ansetzten kann.
Nach unserer Kalkulation werden beide Gebäudeteile nach erfolgreicher Sanierung in der Energieklasse A liegen.
Die geplanten Energieausweise beider Gebäudeteile nach der Sanierung.
Bessere Dämmung reduziert Energieverluste
Wir erweitern die Dämmung der Fassade auf eine Dicke von 20 cm. Die alten Verbundfenster werden durch eine moderne Dreifachverglasung ersetzt. Dasselbe gilt für die Eingangstüren.
Erneuerbare Energie ersetzt fossile Brennstoffe
Die alte Ölheizung wird durch eine Wärmepumpe ersetzt. Die benötigte Energie liefert eine Photovoltaik-Anlage, die wir auf den Dachflächen anbringen werden.
Eine gründliche Sanierung senkt die CO₂-Emissionen deutlich
Nach Abschluss der Maßnahmen wird der Endenergiebedarf unseres Objektes um stolze 80 % reduziert.
Die jährlichen CO₂-Emissionen werden um knapp 117 Tonnen CO₂ gesenkt.
Der Energiestandard unserer alten Immobilie wird damit beinahe dem eines Neubaus entsprechen.
Rechnet sich eine Sanierung wirtschaftlich?
Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 2,4 Mio. Euro. Rechnet man die beantragten Fördermittel und eine Umlage auf die Kaltmieten mit ein, ergibt sich eine Rendite von 2,8 %.
Das ist nicht viel, aber wir begreifen ein nachhaltige Immobilienbranche als ein Thema von heute, welches wir auch heute angehen müssen. Außerdem schützt eine moderne und nachhaltigere Immobilie sowohl uns, als auch unsere Mieter vor etwaigen Schwankungen bei den Brennstoffpreisen. Ferner ist es der Bestand, der bei einer nachhaltigen Wende in der Immobilienbranche am dringendsten angegangen werden muss. Nach der Sanierung sehen wir unsere Immobilie gut gewappnet für die Zukunft. Dabei geht es auch um mögliche Anhebungen des CO₂-Preises sowie steigende regulatorische Anforderungen, um marktfähig zu bleiben.
Habt ihr gerade spannende Sanierungsprojekte? Was sind eure Lösungen und Strategien?
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