Photovoltaik – unbekannte Hürden

 

Vor kurzem haben wir eines unserer Objekte mit einer Photovoltaik-Anlage ausgerüstet. In erster Linie haben wir das getan, um unsere Mieter zu entlasten. Dabei standen wir vor der altbekannten Herausforderung, unseren eigenen Solarastrom überhaupt weitergeben zu können. Dafür gibt es verschiedene Modelle, über die wir bereits berichtet haben.

Unabhängig davon sind wir im Zuge unserer Nachhaltigkeitsstrategie immer bestrebt, unsere Objekte zu einem möglichst hohen Anteil mit nachhaltiger Energie zu versorgen. Neben der ökologischen Komponente, geht es dabei auch um die Werterhaltung der Objektes und eine gewisse Unabhängigkeit bei möglichen Engpässen oder Preiserhöhungen in der Zukunft.

Amir el Zorkany, technischer Asset Manager

Amir El Zorkany,
technischer Asset Manager bei der
PSD Bank Berlin-Brandenburg

Ein langer und steiniger Weg

Die Ausstattung unserer Immobilie mit Solarzellen gestaltete sich deutlich zeitaufwendiger als vorerst gedacht.

Zuerst haben wir im Juli 2023 eine Netzanschlussanfrage an unseren örtlichen Netzbetreiber gestellt. Hier wird unter anderem geprüft, ob die Anlage die geforderte Leistung einspeisen kann und keine Störungen im Netz verursacht. Eigentlich muss eine derartige Anfrage nach dem Gesetz binnen acht Wochen beantwortet werden. Trotz zahlreicher Nachfragen und Mahnungen haben wir unsere Zusage erst Ende November 2023 bekommen, was das ganze Projekt deutlich verzögert hat.

Die eigentliche Montage und Inbetriebnahme der PV-Anlage hat sich um weitere vier Monate verzögert, da unser Dienstleister vergessen hatte, einen Wandlerschrank zu bestellen. Zusätzliche zwei Monate Verspätung entstanden dadurch, dass der Netzbetreiber uns nicht rechtzeitig über die Notwendigkeit informiert hatte, bei ihm einen FRSE (einen Funk-Rundsteuerungsempfänger) zu bestellen und einzubauen. Diese Komponente wird benötigt, um bei Netzüberlastung die Anlage aus der Ferne regulieren zu können.

Mit unserem damaligen Wissensstand wussten wir es einfach nicht besser und es ist durchaus ein wertvolles Learning, welches bei den kommenden PV-Projekten Anwendung finden wird. Die wirklich schwierige Zusammenarbeit und Kommunikation mit den verschiedenen Stakeholdern hat uns dennoch deutlich vor Augen geführt, wo eine große und selten thematisierte Hürde bei der nachhaltigen Transformation von Immobilien liegt. Es gibt viele schwarze Schafe auf dem Markt und oft fehlt es an der Kapazität oder dem Willen, den Kunden wirklich zu unterstützen.

Aus diesem Grund hat es beinahe ein Jahr gedauert, bis wir unsere PV-Anlage in Wildau endlich in Betrieb nehmen konnten. Aber jetzt läuft sie und wir sind um einige Erfahrungen reicher.

Für unsere Immobilie ist die Photovolatik-Anlage auf jeden Fall ein Mehrwert.

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Momentan wird die erzeugte Energie größtenteils, für die Wärmepumpe und den Hausstrom verwendet. Die dadurch entstandene Entlastung unserer Mieter ist ein erster Schritt. Wir prüfen unablässig weitere mögliche Verwendungen beispielsweise für E-Ladesäulen.

 

Unser nächstes Projekt wird die Ausstattung unseres altehrwürdigen und denkmalgeschützten Bankgebäudes mit einer PV-Anlage. Dieses Vorhaben wird noch einmal ganz neue Herausforderungen mit sich bringen, über die wir euch natürlich auf dem Laufenden halten.

Welche Erfahrungen habt Ihr mit PV-Anlagen gemacht? Schreibt es in die Kommentare!

 

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