Nachhaltiges Bauen und Wohnen –
jeder redet, wir machen

Daniel Mohaupt, Vorstand der
PSD Bank Berlin-Brandenburg

 

Daniel Mohaupt, Vorstand, der PSD Bank Berlin Brandenburg

 

Obwohl sich jeder mit Nachhaltigkeit beschäftigt, ist es auch so, dass die meisten wie wir am Anfang einer langen Lernkurve stehen.

Als Vorstand der PSD Bank Berlin-Brandenburg verantworte ich mit meinem Team unseren eigenen Immobilienbestand. Wir reden hier über Neubauprojekte und Bestandsgebäude, die zusammen rund 650 Wohn- und Gewerbeeinheiten umfassen. Wir verstehen uns als mittelständisches Unternehmen, das gemeinsam mit mittelständischen Partnern nachhaltiges Bauen und Wohnen nach vorne bringen möchte.

Und wir haben schon angefangen und einiges erreicht. Ein kleiner Erfolg war zum Beispiel der Neubau bzw. die Sanierung unserer Immobilie in der Bismarckstraße in Berlin. Viele kleine Maßnahmen haben dem Gebäude zu mehr Nachhaltigkeit und Energieeffizienz verholfen.

Zeit für ein paar Fakten

CO2-Anteil des Immobiliensektors im Bundesvergleich

 

Ebenfalls interessant: Wie wir den genauen CO2-Fußabdruck unserer Immobilien ermittelt haben.

Das Thema Nachhaltigkeit dominiert seit Jahren den öffentlichen Diskurs und die Berichterstattung.

Unternehmen und deren Produkte werden nach ESG-Kriterien bewertet. Selbst der globale Kapitalmarkt hat somit sein ökologisches Gewissen entdeckt.

Die Immobilienbranche war bislang nicht gerade für ihre Nachhaltigkeit bekannt. Anders als in der Industrie gibt es hier noch keine verbindlichen Vorgaben seitens der Bundesregierung. Noch nicht.

Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, müssen wir unsere CO2-Emissionen reduzieren. Dabei kommen wir am Gebäudesektor nicht vorbei. Immobilien verzeichnen 16 % aller Treibhausgas-Emissionen in Deutschland. [1] Der Anteil am Energieverbrauch liegt sogar bei 34 %.[2]

Auch in unserem hauseigenem Immobilienportfolio besteht großer Handlungsbedarf.

[1] Quelle: Umweltministerium 2020 [2] Quelle: Die Immobilienwirtschaft 2021.

Nachhaltigkeit bei Immobilien betrifft jedes Unternehmen

 

 

Selbstgenutzte wie auch vermietete Immobilien haben einen großen Anteil an der CO2-Bilanz eines Unternehmens. Wir sind da keine Ausnahme. Wir haben Bestands- und Neubauimmobilien mit sehr unterschiedlichen Potenzialen, Herausforderungen und  Möglichkeiten.

Gerne berichten unsere Experten, wie wir diese bei den verschiedenen Objekten in unserem Portfolio identifiziert haben und wo wir mit welchen Maßnahmen individuell mehr Nachhaltigkeit ins Spiel gebracht haben.

Unser Hauptsitz beispielsweise ist ein wunderschöner denkmalgeschützter Altbau im Berliner Stadtteil Friedenau. Die Energieeffizienz ist, sagen wir mal, interessant.

 

Unser Bankgebäude in Berlin

Das historische Gebäude wurde 1917 als Postfiliale erbaut. Seit den 80er Jahren steht es unter Denkmalschutz, was Umbauten massiv erschwert. Wie bei den meisten Altbauten ist die Energieeffizienz katastrophal. Doch auch hier konnten wir schon einiges ändern.

Wir werden noch ausführlich darauf eingehen, wie wir trotz Denkmalschutz die Einsparpotenziale erkannt, genutzt und die Energieeffizienz verbessert haben.

Und das ist erst der Anfang, denn jetzt legen wir richtig los. Dank einer Gesetzesänderung  werden wir dem mehr als 100 Jahre alten Gebäude in wenigen Jahren zu deutlich mehr Energieautarkie verhelfen werden. Und das ist nur einer der Vorteile unserer geplanten Erneuerungen.

Wie steht es mit euren firmeneigenen Immobilien und Büroräumen? Schreibt es uns in die Kommentare.

PSD Bankgebäude in Berlin Friedenau

Schwierige Bedingungen

Es gibt zahlreiche Appelle, zahllose Definitionen und eine Menge unterschiedlicher Meinungen. Leider aber viel zu wenige praktische Lösungen. .

Ebenso können wir nicht darauf warten, dass Politik, Verbände oder Kammern diese Aufgaben lösen. Das gegenwärtige Gerangel um Definitionen und Förderungen ist sicher auch notwendig, geht aber an den Kernproblemen der praktischen Umsetzung vorbei.

Viele Unternehmen tragen Verantwortung für das Kapital vieler Menschen. Somit können und wollen sie keine unkalkulierbaren Risiken eingehen. Unsicherheiten bei Preis und Verfügbarkeit essenzieller Ressourcen, der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften sowie unklare politische Verhältnisse sind nur die Spitze des Eisberges, der langfristigen Investitionen den Weg versperrt.

Wir gehen es trotzdem an – und wir sind nicht allein

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Unsere Kollegen Fabian Grabowski und Amir El Zorkany begleiten die nachhaltige Transformation unseres Immobilienportfolios.

Im Team haben wir uns intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, wie wir es besser machen können.
Wir haben uns entschlossen, mit den Möglichkeiten der Genossenschaft praktische Erfahrungen zu sammeln.
Es geht darum, Expertisen aufzubauen.

Vielleicht scheitern wir an manchen Stellen. Möglicherweise wird auch das eine oder andere Projekt scheitern. Aber Erfolge und Rückschläge werden uns weiterbringen.

Denn wir stehen noch ganz am Anfang. Im Zuge unserer Arbeit begegnen uns viele Herausforderungen, die uns in ihrer Komplexität sehr überrascht haben. Zum Beispiel haben wir uns intensiv mit dem Thema Stromverteilung als Vermieter auseinandergesetzt.

 

Nachhaltige Vernetzung führt zum Erfolg

Unglaublich viele kreative Köpfe, ambitionierte Unternehmer oder einfach Visionäre bringen mit unglaublich viel Herzblut und genialen Ideen Innovationen voran, um die Welt ein Stück nachhaltiger zu machen.

Doch neben Begeisterung und Tatendrang sind wir auch auf viel Resignation gestoßen. Denn die Hindernisse sind groß. Viele Pioniere fühlen sich allein gelassen. Sie wissen überhaupt nichts von ihren zahlreichen Mitstreitern.

Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, diesen Blog zum Thema „Nachhaltigkeit und Immobilien“ ins Leben zu rufen. Denn auch wenn wir alleine stark sind. Gemeinsam sind wir noch viel viel stärker.

Auch wir wissen nicht genau, wie es geht. Aber wenn etwas klappt, zeigen wir gerne, wie wir das gemacht haben

Es geht darum, echte praktische Lösungen zu vermitteln, Ideen zu diskutieren. Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.

Lasst uns gemeinsam eine Expertise aufbauen. Um Risiken durch Wissen zu senken. Die Fehler des einen, können die Lehre für andere sein. Unsere Reise ist ein langer Weg.

Aber jeder von euch, der eine nachhaltige Immobilienbranche als ein Thema von heute begreift, ist herzlich eingeladen, ein Stück mitzugehen.

 

Ein begrüntes Dach ermöglicht das versickern von Regenwasser und bildet die Grundlage für ein natürliches Habitat für Insekten.

Gemeinsam mit euch Lesern und potenziellen Mitstreitern machen wir uns auf die Suche nach Methoden, Lösungen, um unseren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten.

Gerne möchten wir unsere Erfahrungen, Erfolge, Misserfolge, Kuriositäten und Lösungen mit euch teilen. Viel Spaß dabei. Wir freuen uns auf euer Feedback und eure Erfahrungen.